WLAN Cube und Homespot im Ausland nutzen – die Varianten gibt es – Wer im Ausland Urlaub macht oder geschäftlich dort unterwegs ist, möchte meistens natürlich auch das Internet nutzen und WLAN Cubes bzw. Homespot sind genau dafür gedacht: mobil dort Surfen zu können, wo es keinen festen Kabelanschluss gibt. Allerdings haben die Homespot Tarife in dieser Hinsicht ein Problem, den den großen Anbieter haben die Auslandsnutzung ausgeschlossen. Selbst EU Roaming wird von den meisten Homespot nicht angeboten. Außerhalb von Deutschland verweigern die meisten Internet Cubes daher in der Regel den Dienst und finden keine Verbindung und kein Netz. Die Nutzung eines Homespot im Urlaub oder auch unterwegs ist daher nicht ganz so einfach.
Überblick über die bekannten Homespot:
- Vodafone GigaCube – „Nein, Deine GigaCube-SIM-Karte kannst Du im Ausland nicht nutzen.“ (GigaCube FAQ)
- Telekom Speedbox – „Nein, die Speedbox ist nur innerhalb Deutschlands nutzbar.“ (Telekom Speedbox FAQ)
- Congstar Homespot – Nein, der congstar Homespot funktioniert nur in Deutschland. (Congstar FAQ)
- O2 Homespot – kein Roaming mehr
Hintergrund für diese Regelung ist meist der Ansatz, dass Homespot als Ersatz für DSL gedacht sind und man den heimischen Internet Anschluss auch nicht ins Ausland mitnehmen kann. Daher wird die Nutzung im Ausland und auch in der EU ausgeschlossen und meistens sind auch Adressen außerhalb von Deutschland für die Nutzung und die Verfügbarkeitsprüfung gar nicht möglich. Dabei könnte der Cube selbst durchaus im ausland genutzt werden (die meisten Homespot sind mit Netze im Ausland kompatibel), nur die Sim Karten unterstützen kein Roaming.
So schreibt ein Moderator im O2 Forum zum Hintergrund:
der Homespot ist ausschließlich in Deutschland nutzbar. Für Mobilfunk allgemein (Handy- und Tablet-Nutzung) stellen wir quasi das Netz deutschlandweit zur Verfügung unabhängig von der Adresse. Der Homespot ist eher ein Produkt, welches an festgelegten Adressen genutzt wird, daher findet im Vorfeld immer eine Prüfung statt um diese dann auch zu garantieren können. Dies können wir im Ausland aber nicht durchführen und somit auch nicht die Nutzung garantieren.
Aktuell ist es also nicht ganz einfach, einen deutschen Homespot auch im Ausland einzusetzen und an der Stelle gibt es leider auch keine Unterschied zwischen dem EU Ausland und den anderen Ländern dieser Welt. Dennoch gibt es einige Varianten, wie man mobiles Internet auch im Ausland umsetzen kann und in diesem Artikel wollen wir zeigen, was man in solchen Fällen tun kann.
TIPP Wer einen Cube für das Ausland sucht, kann sich auch eine Homespot selbst zusammenstellen. Dann kann man beispielsweise auch einen Tarif mit Roaming wählen – die meisten Handy-Tarife unterstützen dies ohne Probleme.
Inhaltsverzeichnis
Mobile Prepaid WLAN Router als Homespot Ersatz nutzen
Für das Ausland eigenen sich daher eher Router, die tatsächlich für den mobilen Einsatz gedacht sind und das sind in erster Linie die Prepaid Router und Mini-Homespot, die es bei einigen Prepaid Anbietern gibt. Diese Geräte bringen einen Akku mit und haben keine Standortbindung. Die Tarife sind dazu in der Regel auch für das Ausland freigeschaltet und sie unterfallen auch den EU Regelungen zum Roaming: man surft also innerhalb der EU zu den gleichen Konditionen wie auch in Deutschland.
Für die Nutzung außerhalb der EU kann es aber auch bei Prepaid Routern nicht schaden, die Tarife des eigenen Anbieters zu prüfen und vorher festzustellen, welche Kosten das mobile Internet im Reiseland verursachen würde. Teilweise kann man auch im Prepaid Bereich Optionen und Auslandsflat buchen, die das mobile Surfen dann etwas billiger machen.
Prepaid Router mit Sim Karte für das Ausland gibt es beispielsweise bei ALDI (ALDI Talk Hotpot), LIDL (LIDL Connect WLAN Router) oder auch bei Tchibo mobil. Den kompletten Überblick über diese Tarife gibt es hier: Prepaid WLAN Router
Homespot für das Ausland: der Mobilcom-Debitel Homespot
UPDATE: Mobilcom-Debitel scheint den Cube nur ab und an anzubieten, auf der Webseite wird der Homespot in vielen Fällen als nicht bestellbar angezeigt. Aktuell scheint man also vor allem Glück zu benötigen, wenn man den MD Homespot buchen möchte.
Der Mobilcom-Debitel Homespot ist weniger bekannt und besteht an sich aus einem O2 Free Handytarif ohne Drosselung und einer mobilen Fritzbox. Mit knapp 35 Euro ist der Mobilcom-Debitel Cube damit im Homespot Vergleich eher günstig und dazu auch noch ohne Datenlimit. EU Roaming ist bei diesem Tarif inklusive und damit kann der Homespot auch im EU Ausland genutzt werden, außerhalb der EU klappt es aber dennoch leider nicht. Das Unternehmen schreibt im Kleingedruckten dazu:
Innerhalb der EU (Zone 1) können auf vorübergehenden Reisen die Mobilfunkdienste zu den inländischen Tarifkonditionen (Roam like at home) genutzt werden. Diese Nutzung unterliegt einer Fair Use Policy gemäß den europarechtlichen Vorgaben. Bei Missachtung der Fair Use Policy können regulierte Aufschläge erhoben werden (Aufschlag pro versendete regulierte SMS-Roamingnachrichten: 0,0119 €. Aufschlag für abgehende regulierte Roaminganrufe: 0,0381 € pro Minute. Aufschlag für eingehende regulierte Roaminganrufe: 0,0128 € pro Minute. Aufschlag für regulierte Datenroamingdienste: 7,14 €/GB, bzw. 5,355 €/GB (ab 01. Januar 2019); 4,165 €/GB (ab 01. Januar 2020); 3,57 €/GB (ab 01. Januar 2021) und 2,975 €/GB (ab 01. Januar 2022)).
Die Tarifdetails:
- unbegrenztes Datenvolumen mit 225MBit/s LTE Speed
- 34.99 Euro monatliche Grundgebühr
- 24 Monate Laufzeit
- 1 Euro einmaliger Anschlusspreis
- MIT Telefonie und SMS
- direkt zum Mobilcom-Debitel Homespot*
Man kann den Mobilcom-Debitel Homespot auch ohne Laufzeit buchen. Dann gibt es eine monatliche Kündigungsmöglichkeit und der Preis steigt um 5 Euro im Monat auf 39.99 Euro an. Diese Version ist vor allem dann interessant, wenn man nicht genau weiß, wie lange man den Cube braucht oder das Angebot lediglich testen will.
Homespot im Ausland – nur mit anderer Sim
Generell kann man Homespot natürlich aber auch im Ausland einsetzen, wenn man dazu die passende Simkarte hat. Die Geräte sind meistens mit ausländischen Netzen kompatibel (bei 5G Homespot kann es eventuell nur für 4G reichen) und daher braucht man nur eine passende Simkarte, die im Ausland die Datennutzung sicherstellt. Das kann man auf verschiedene Wegen sicherstellen:
- man nutzt eine internationale Simkarte, die weltweit funktioniert und realisiert darüber dann den Internet-Zugang per Homespot
- man nutzt eine Simkarte aus dem Reiseland und legt diese in den Homespot ein. Diese funktioniert dann wahrscheinlich nur im jeweiligen Land, ist aber oft einfacher zu buchen und hat meistens auch keine lange Vertragslaufzeit
Der positive Nebeneffekt: Datenvolumen ist in vielen Ländern billiger als in Deutschland. Man kann also oft deutlich mehr Datenvolumen im Ausland oder auf Reisen buchen als in Deutschland und oft wird dies auch mit mehr Speed zur Verfügung gestellt. Dazu ist oft auch die Versorgung mit freien Hotspot besser, so dass man einen eigenen Internet-Zugang in vielen anderen Ländern nur in wenigen Fällen braucht.
FAQ rund um Homespot und WLAN Cube
Ja, die aktuellen Cubes brauchen alle einen 220V Anschluss. Diese sollte also vorhanden sein. Einige Geräte nutzen aber auch einen Akku für kurze Überbrückungen
Bei der Telefonie liegt ein sehr wichtiger Unterschied eines Homespot im Vergleich zu einem normalen Festnetz-Anschluss. Die aktuellen Homespot auf dem Markt haben keine Telefon-Nummer und können daher auch nicht für Gespräche genutzt werden (weder ausgehend noch eingehend). Auch der Versand von SMS ist mit einem Homespot nicht möglich. Ausnahme ist der O2 Homespot, der Gespräche bereits unterstützt.
Allerdings gibt es die Möglichkeit, mit dem Homespot Gespräche über das Internet zu führen, wenn man eine entsprechende App (beispielsweise WhatsApp oder Skype) nutzt. VoIP ist also über einen Homespot möglich und wird auch nicht geblockt.
Dabei hängt es vom genutzten Homespot ab, ob ein Netzwerkkabel angeschlossen werden kann. Viele der aktuellen Geräte stellen die entsprechenden Buchsen bereit. So bietet der O2 Homespot gleich vier solcher Buchsen und kann damit mehrere Geräte per Kabel ins Internet bringen. Die aktuellen Version des Congstar Homespot bietet 2 Buchsen für Netzwerkkabel. Das kann sich aber von Geräte-Generation zu Gerätegeneration ändern, daher sollte man vorher immer noch einmal die technisch Konfiguration prüfen
Die meisten Homespot auf den Markt werden über eine monatliche Rechnung abgerechnet. Es gibt derzeit nur einen O2 Homespot und ein Modell bei Ortel, das in Verbindung mit einer Prepaidkarte zu haben ist.
Die Simkarte sind bei den Homespot in der Regel nicht fest verbaut, sondern werden ganz normal eingelegt und daher kann man rein technisch gesehen auch ohne Probleme eine andere Simkarte mit den Geräten nutzen.
Wichtige Unterschiede beim Homespot im Vergleich zu anderen Tarifen ist die Standortbindung. Diese findet man bei O2 und Congstar und damit kann man den Cube nur an der angemeldeten Adresse nutzen.
Ich beschäftige mich bereits seit 2006 mit dem Thema Telekommunikation und Mobilfunk und schreibe auf verschiedenen Webseite als freier Journalist zu diesen Bereichen. Darüber hinaus habe ich auch mehrere Bücher zum Thema Mobiles und Technik auf den Markt gebracht. Daher war es recht klar, dass ich auch das Thema Homespot auf die Agenda nehmen werden, denn die neuen Geräte samt Tarif sind vergleichsweise billige und flexible Alternativen zu bisherigen Datentarifen und machen das mobilen Surfen unterwegs deutlich einfacher. Fragen gerne in den Kommentaren stellen oder auch direkt – ich antworte in der Regel asap :) Mehr zu mir gibt es hier: Wer schreibt hier?