Was ist ein Homespot? – Die einfache Erklärung der neuen Technik – Auf der Suche nach einer Alternative zum DSL-Anschluss oder generell als Möglichkeit, mobil ins Internet zu gehen, stoßen viel Verbraucher immer mehr auf den Begriff Homespot und die aktuellen Angebote in diesem Bereich werben mit leichter Einrichtung und viel Datenvolumen zu einem vergleichsweise geringen Preis. Dennoch bleibt oft, die Frage offen, was sich genau hinter einem Homespot verbirgt, welche Technik dahinter steckt und für wen solche Geräte geeignet sind und für wen eher nicht. In diesem Artikel wollen wir erklären, was es mit einem Homespot auf sich hat und die Frage klären Was ist ein Homespot?.
Inhaltsverzeichnis
Was ist ein Homespot?
Homespot sind streng genommen nichts anderes als mobile Router, die den Zugang zum Internet über das jeweilige Mobilfunk-Netz herstellen. Router kennt fast jeder aus der eigenen Wohnung, denn auch für DSL- und Festnetzverbindungen braucht man mittlerweile immer einen Router, der den Zugang zum Kabelnetz beispielsweise der Telekom herstellt. Ein Homespot arbeitet auf die gleiche Weise, nur dass kein Kabelnetz gebraucht wird, sondern die Verbindungen über das Handynetz hergestellt werden.
Dazu baut ein Homespot ein eigenes drahtloses WLAN Netzwerk auf, in das sich Handys, Smartphones oder auch TV oder andere Endgeräte einloggen können. Auf diese Weise kann man mit einem Homespot sehr viele Endgeräte mobil ins Internet bringen. Damit unterscheidet sich ein Homespot nicht sehr von einem herkömmlichen WLAN Router, nur das eben kein Kabelanschluss für den Betrieb notwendig ist.
TIPP Die Begriffe werden teilweise auch unterschiedlich verwendet und machen es Verbrauchern damit noch schwerer, den technischen Überblick zu behalten. Mehr dazu: Homespot oder Hotspot? | Vodafone Homespot und GigaCube – nicht verwechseln.
Dazu verkaufen die meisten Anbieter auf dem Markt einen Homespot gleich mit dem passenden Tarif. Beispielsweise bekommt man im Homespot Vergleich bei der Telekom Speedbox gleich einen 100GB Flatrate mit dazu und Vodafone bietet beim Vodafone GigaCube entweder 150 oder 500GB monatliche Datenvolumen. Es gibt auch Homespot ohne Drosselung, die bereits unbegrenztes Datenvolumen bieten. Mit der Bestellung eines Homespot schließt man also auch gleich einen passenden Datentarif ab – das unterscheidet sich aber auch nicht so sehr vom normalen Festnetzanschluss, denn dort ist ja auch in der Regel bereits ein Internet- und Telefontarif mit dabei.
Welche Homespot Tarife gibt es derzeit auf dem Markt?
Der Congstar Homepot nutzt das D1 Telekom Netz und bietet LTE bis 50Mbit/s. Es stehen 3 Tarife zur Auswahl. Diese können auch ohne Laufzeit gebucht werden. Der Internet Cube ist standortgebunden, ein Standortwechsel kostet 10 Euro. WLAN Router +2 Euro/Monat | 50GB Flat mit 50MBit/s für 20€ 150GB Flat mit 50Mbit/s für 30€ 300GB Flat mit 50Mbit/s für 40€ |
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Der O2 Homespot bietet viel und auch unbegrenztes Datenvolumen mit LTE und 5G Speed (bis 100MBit/s). Er ist der einzige WLAN Cube mit Rufnummer. Aktuell mit 12x20 Euro Rabatt auf die Grundgebühr. KEIN Anschlusspreis | unbegrenztes Datenvolumen mit 50 MBit/s für 34.99€ AKTION: 14.99 Euro in den ersten 12 Monaten!
unbegrenztes Datenvolumen mit 100 Mbit/s für 39.99€. AKTION: 19.99 Euro in den ersten 12 Monaten! |
zum O2 Homespot |
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Vodafone Gigacube |
Der Vodafone Gigacube nutzt das Vodafone Netz und kann bis zu 500Mbit/s schnell surfen. Für Vodafone Kunden ist der Monatspreis nochmal günstiger. Auch mit 5G Netz. Kaufpreis: 9,90 € +49,99 € Anschluss (einmalig) | 100GB Flat mit 500Mbit/s für 34.99€
200GB Flat mit 500Mbit/s für 44.99€ Unbegrenztes Datenvolumen mit 500Mbit/s für 64.99€ |
zum Vodafone GigaCube |
Telekom Speedbox Homespot |
Die Telekom bietet den Homespot unter dem Namen MagentaMobil Speedbox an und es gibt 100GB und unbegrenztes Datenvolumen mit 300MBit/s LTE. Man kann auch die Flex-Variate buchen. Dann gibt es keine feste Grundgebühr und man zahlt nur, wenn man auch Datenvolumen bucht. | 100GB Flat mit 300Mbit/s für 39.95€
200GB Flat mit 300Mbit/s für 54.95€
400GB Flat mit 300Mbit/s für 74.95€ |
zum Telekom Speedbox |
Als Alternative bieten alle Unternehmen auch normale Datentarife und Flat: Datentarife und Flat im Vergleich |
Welche Unterschiede gibt es zwischen Homespot und normalen Festnetzanschlüssen?
Natürlich gibt es aufgrund der unterschiedlichen Technik auch Unterschiede bei der Nutzung und den Funktionen. Homespot und normale Festnetz-Anschlüsse im DSL Bereich ähneln sich zwar beim Internet, aber in den anderen Bereichen gibt es doch recht große Unterschiede:
- In der Regel ist bei Homespot keine Rufnummer mit dabei. Man kann daher mit den Geräten mobil surfen, aber Gespräche und SMS sind nicht möglich. Man bekommt mit einem Homespot auch keine Festnetz-Nummer (das könnte sich aber zukünftig ändern: Homespot mit Festnetz Rufnummer).
- Homespot nutzen das Mobilfunk-Netz und sind damit unabhängig vom Netzausbau und dem Ausbaustand vor Ort. Damit sind teilweise deutlich höhere Geschwindigkeiten als im normalen Kabelnetz möglich. Selbst dort wo das Telekom-Kabel nur maximal 50 oder 100MBit/s bieten würde kann man beispielsweise im Vodafone-Mobilfunk-Netz schon mit bis zu 500MBit/s surfen und auch das Telekom Handynetz unterstützt Geschwindigkeiten bis 300MBit/s. Je nach Ausbaustand der Handynetze in der eigenen Gegend kann ein Homespot also deutlich schneller sein als ein Festnetz-Anschluss. Mit den 5G Cubes sind teilweise bereits Gigabit Geschwindigkeiten möglich.
- Teilweise bieten Homespot Einschränkungen, die man vom Festnetz nicht kennt. Der Congstar Homespot kann beispielsweise nur in einer vorher festgelegten Funkzelle genutzt werden. In anderen Zellen und an anderen Standorten funktioniert der Zugriff auf das Internet nicht bzw. wird von Congstar unterbunden. Das findet man auch beim O2 Homespot so. Das kennt man so vom Festnetz nicht bzw. ist dort nicht notwendig.
- Es gibt aber auch Funktionen, die Homespot bieten und Festnetzanschlüsse nicht. Bei Vodafone GigaCube Flex zahlt man aktuell nur, wenn man den Cube auch nutzt (zumindest in der Flex Version), wenn man in einem Monat nicht surft, zahlt man in diesem Monat auch keinen Grundpreis. Dieses Prinzip kennt man eher von Prepaidkarten, aber es bietet eben beispielsweise auch der Vodafone GigaCube.
- O2 bietet mittlerweile auch einen echten Prepaid Homespot an (allerdings nach wie vor nicht online). Stattdessen haben einige Anbieter Mini-Router gestartet, die mir kleineren Prepaid Tarifen ausgestattet sind und so diese Funktion übernehmen können. Im Homespot Vergleich sind diese Angebote noch die Ausnahme.
Was braucht man für eine Homespot Nutzung?
Um den Homespot richtig einsetzen zu können, benötigt man einige Komponenten und Voraussetzungen. Ein Homespot besteht daher nicht nur aus dem Router, sondern aus etwas mehr – das sollte man bei der Frage „Was ist ein Homespot?“ beachten.
Grundlegend für einen Homespot ist immer die Hardware. Mittlerweile bekommt man in der Regel einen WLAN Router eines Herstellers, der sowohl per Simkarte als auch per Kabelanschluss betrieben werden kann. Bei einigen Anbietern ist ein Akku integriert, in der Regel kommen die Geräte jedoch ohne Stromspeicher und müssen daher immer an ein Stromnetz angeschlossen werden. Man braucht für den Betrieb also in fast jedem Fall einen Stromanschluss – wer einen Adapter für den Zigarettenanschluss hat, kann teilweise auch diesen Nutzen.
Als dritter Punkt ist eine aktive Simkarte notwendig und im Prepaid Bereich auch Guthaben auf der Sim, um einen Datentarif nutzen zu können. Man benötigt für einen Homespot also nicht nur die reine Hardware, sondern auch einen passenden Tarif. Erst in der Kombination hat man einen funktionsfähigen Homespot. In der Regel werden dabei die Simkarte mitgeliefert und man bucht direkt den Homespot Tarif inklusive der Hardware über eine Rechnung. Wer aber beispielsweise bereits einen WLAN Router hat, kann sich auch nur eine passende Simkarte dazu holen und dann nur den Tarif ohne Hardware-Beigaben nutzen.
Die Simkarte kann natürlich auch nur dann arbeiten, wenn es am Standort ein passendes Mobilfunk-Netz gibt. Das ist mittlerweile in Deutschland an den meisten Standorten kein Problem mehr, aber wer sehr weit in der Natur unterwegs ist oder im Gebirge hat damit teilweise noch Probleme. Das sind aber auch nicht unbedingt die Standorte, an denen ein Homespot zum Einsatz kommen sollte. Das Handynetz sollte dabei LTE und/oder 5g unterstützen. 3G ist mittlerweile ohnehin abgeschaltet und rein mit 2G sind keine schnellen Datenverbindungen möglich.
Video: WLAN Router einfach erklärt
Sind die Geräte wirklich so einfach zu installieren?
Das Einrichten des Internet zählt immer noch zu den Themen, die Verbraucher gerne vermeiden oder den Verwandten mit technischem Hintergrund überlassen. Bei den Homespot werben die Anbieter damit, dass die sehr einfach geht, O2 spricht hierbei sogar einfach im Internet aus der Steckdose. Tatsächlich ist die Einrichtung von Homespot vergleichsweise einfach, da die Simkarte in der Regel gleich mitgeliefert werden und kaum Einstellungen für die Installation anzupassen sind. In der Praxis gestaltet sich das tatsächlich auch sehr einfach. In unserem Test mussten wird den Vodafone GigaCube nur an die Steckdose anschließen und einige Namen für das Netzwerk vergeben. Unsere Erfahrungen dazu sehen wie folgt aus:
In der Praxis geht aber alles tatsächlich sehr einfach: man nimmt die Simkarte aus dem Blister (unser GigaCube benötigte eine MicroSIM) und danach legt man sie einfach in den ausgeschalteten Cube. Danach wird der Cube mit dem Stromnetz verbunden und war sofort einsatzbereit. Das lief wirklich erfreulich einfach und reibungslos:
- man muss die Simkarte nicht registrieren oder identifizieren (per Ausweis) und damit kann man an sich sofort nach dem Erhalt der Simkarte per Post surfen. Der GigaCube lässt sich damit einfacher in Betrieb nehmen als eine normale Prepaidkarte.
- Es gibt keine PIN auf der Simkarte, so dass man auch hier nichts eingeben muss. Karte einlegen und los geht es, ohne weitere Verzögerung.
Diese leicht und wirklich einfache Installation des GigaCube ist wirklich eine große Stärke des Gerätes!
Bei anderen Anbietern ist es vergleichbar einfach: die Homespot Anbieter haben wirklich darauf geachtet, dass man den Homespot jederzeit sehr einfach aktivieren und deaktivieren kann.
Insgesamt gesehen gibt es daher schon einige Unterschiede zwischen den aktuellen Homespot und beispielsweise einem normalen Festnetzanschluss, aber die Geräte sind dennoch an sich sehr verbraucherfreundlich und auch mit wenig Technikkenntnissen einzurichten und zu nutzen. Dazu sind sie oft schneller als normales DSL, weil sie das schnellere LTE Mobilfunk-Netz nutzen können und lassen sich unabhängig vom Kabel-Anschluss einsetzen. Es gibt nur eine Voraussetzung: man braucht in der Regel einen herkömmlichen Stromanschluss um die Geräte nutzen zu können. Ganz ohne Kabel und Strom geht es also auch bei einem Homespot nicht.
Video: Vodafone GigaCube Homespot aktivieren
Kann man mit einem Homespot telefonieren?
Bei der Telefonie liegt ein sehr wichtiger Unterschied eines Homespot im Vergleich zu einem normalen Festnetz-Anschluss. Die aktuellen Homespot auf dem Markt haben keine Telefon-Nummer und können daher auch nicht für Gespräche genutzt werden (weder ausgehend noch eingehend). Auch der Versand von SMS ist mit einem Homespot nicht möglich. Die Unternehmen arbeiten aber daran, diesen Unterschied aufzuheben. Bei O2 gibt es bereits die ersten Ansätze, der Homespot arbeitet wie ein normaler Router und kann daher auch Gespräche annehmen.
Allerdings gibt es die Möglichkeit, mit dem Homespot Gespräche über das Internet zu führen, wenn man eine entsprechende App (beispielsweise WhatsApp oder Skype) nutzt. VoIP ist also über einen Homespot möglich und wird auch nicht geblockt.
Die ersten 5G Homespot und GigaCube auf dem Markt
Sowohl die Telekom als auch Vodafone haben die ersten 5G Netzen aktiv geschaltet und bieten bereits die passenden Tarife dazu auch. Entsprechende Angebote gibt es auch im Bereich der WLAN Cubes. Beide Netzbetreiber haben 5G Homespot gestartet: den Vodafone GigaCube 5G und die Speedbox XL der Telekom.
Im Vergleich sind diese beiden Angebote aber noch sehr teuer und mit hohen Einmalkosten für die Hardware verbunden. Für einen einfachen Test eignen sich diese Angebote daher eher nicht. Dazu kommt, dass die 5G Netze in Deutschland derzeit noch eher gering ausgebaut sind. Von einer flächendeckenden 5G Versorgung sind alle Anbieter noch weit entfernt. Daher ist es eher fraglich, ob sich die 5G Homespot derzeit bereits lohnen, früher oder später dürfte diese Technik aber auf jeden Fall zum Standard werden.
Ich beschäftige mich bereits seit 2006 mit dem Thema Telekommunikation und Mobilfunk und schreibe auf verschiedenen Webseite als freier Journalist zu diesen Bereichen. Darüber hinaus habe ich auch mehrere Bücher zum Thema Mobiles und Technik auf den Markt gebracht. Daher war es recht klar, dass ich auch das Thema Homespot auf die Agenda nehmen werden, denn die neuen Geräte samt Tarif sind vergleichsweise billige und flexible Alternativen zu bisherigen Datentarifen und machen das mobilen Surfen unterwegs deutlich einfacher. Fragen gerne in den Kommentaren stellen oder auch direkt – ich antworte in der Regel asap :) Mehr zu mir gibt es hier: Wer schreibt hier?