Vodafone GigaCube Unlimited mit Fehler: Drosselung doch bei 1.000 GB – Die aktuellen Tarife zum Vodafone GigaCube bietet unter anderem sowohl für 4G als auch für 5G einen unbegrenzten Homespot Tarif an. Man kann damit also soviel Surfen wie man möchte und hat unbegrenztes Datenvolumen zum Homespot ohne Einschränkungen.
Das ist zumindest in der Theorie so, denn in der Praxis berichten Nutzer mit einem GigaCube Unlimited immer wieder davon, dass der Cube doch gedrosselt wird und es ab 1 TB Datenvolumen pro Monat (1.000 GB) eine Drosselung gibt. Man kann also 1 TB Daten schnell versurfen, danach zieht Vodafone derzeit die Notbremse.
Im Vodafone Forum schreibt ein Nutzer bereits im April 2023:
Hallo Gemeinde, seit gestern wurde unsere Leitung gedrosselt was bei einem Unlimited Vertrag ja nicht sein darf/kann. In den Verträgen steht nichts davon. Wie ich nun lesen durfte sind wir nicht allein davon betroffen. Sehr ärgerlich, gerade zu den Feiertagen. Und ja wir sind gedrosselt, es wurde gegen geprobt mit einer anderen Sim im Vodafon Netz. Liebe Grüße und dennoch einen schönen Ostermontag
Und ein andere Nutzer hat im Juni die gleichen Probleme und schreibt nach dem Kontakt mit der Hotline:
Vielen Dank für die Antwort. Wir haben nun länger mit der Hotline und der Technik telefoniert. Es ist tatsächlich so, dass Unlimited eben nicht „unbegrenzt“ ist sondern auf 1000 GB begrenzt. Wir haben auch unseren Vertrag eingehend geprüft und tatsächlich steht da unter Punkt 7 das Unlimited ein unbegrenztes Datenvolumen bietet. Leider tritt das so in der Realität nicht ein. Die Kollegin der Technik hat uns dazu geraten einen Brief an die Rechtabteilung zu senden um dafür zu sorgen, dass das mal korrekt in die Verträge kommt. Schlussendlich haben wir so ein Sonderkündigungsrecht, einfach weil hier völlig falsch beworben wird! Nun schauen wir erstmal ob die Drosselung, wie am Telefon besprochen, wirklich innerhalb der 15 Minuten aufgehoben wird.
Natürlich dürfte dies eigentlich nicht sein. Vodafone bietet den Tarif dezidiert ohne Volumenbegrenzung an und daher sollte man an sich mit dem GigaCube surfen können, so viel man möchte, wenn man den größten Homespot Tarif nutzt. Immerhin zahlt man auch 75 Euro monatlich für diesen Service.
Vodafone scheint hier auch nicht absichtlich zu drosseln, sondern es handelt sich wohl um einen technischen Fehler. Im Forum schreibt eine Moderatorin dazu:
Die Drosselung ist leider ein Systemfehler. Wenn Dein Volumen aufgebraucht ist, kann der Kundensupport die Drosselung wieder aufheben.Bitte melde Dich dazu über einen der folgenden Kanäle bei uns
Tatsächlich berichten die Nutzer davon, dass die Drosselung auch recht schnell wieder aufgehoben wird, wenn man sich an den Support wendet. Dann kann man weiter schnell surfen. Allerdings ist es natürlich kaum sinnvoll, wenn man einmal im Monat den Support behelligen muss, um den Tarif freischalten zu lassen, vor allem dann nicht, wenn das Problem an Feiertagen auftritt. Ein unbegrenztes Tarif sollte auch ohne manuelle Freischaltung unbegrenzt sein.
Unabhängig davon scheint es Vodafone bereits seit einigen Monaten nicht zu schaffen, diesen Fehler zu beheben. Verbraucher mit einem GigaCube Unlimited sollten sich also darauf einstellen, im Falle eines Falles beim Support von Vodafone die Drosselung des Cubes freischalten zu lassen, bisher dieses Problem endlich behoben ist.
UPDATE Es scheint Bewegung zu geben bei Vodafone. Im Forum berichten Nutzer davon, dass der Support mittlerweile von einer Grenze bei 2 TB schreibt. Man scheint die Soft-Drosselung also angehoben zu haben. Dazu hat sich ein betroffener Nutzer an die Bundesnetzagentur gewandt und darauf wurde diese Form der Drosselung dauerhaft für ihn aufgehoben. Es kann sich also lohnen, die Bundesnetzagentur als Aufsichtsbehörde einzuschalten. Urteil als Argumentationshilfe zum Thema unbegrenztes Internet gibt es auf dieser Website.
Inhaltsverzeichnis
Wie ist die rechtliche Situation bei unbegrenztem Datenvolumen?
Rechtlich ist die Sache klar: bereits 2016 gab es Urteile, die deutlich machen, das Verbraucher bei unbegrenzten Datenflatrates auch wirklich unbegrenztes Volumen erwarten können und nicht damit rechnen müssen, dass der Tarif ab einem bestimmten Volumen doch langsamer wird.
Die Verbraucherzentrale schreibt zum Urteil des LG Potsdam vom 14.1.2016 (Az. 2 O 148/14)
E-Plus hatte für seinen Mobilfunktarif „Allnet Flat Base all-in“ eine Internetnutzung mit unbegrenztem Datenvolumen versprochen. Die Leistung schränkte das Unternehmen in derselben Klausel aber entscheidend ein: Kunden konnten nur Daten bis zu einem Volumen von 500 MB im Monat in schneller Geschwindigkeit übertragen. Danach durften sie das Internet zwar weiter ohne Aufpreis nutzen – aber 500 Mal langsamer als zuvor, weil E-Plus die Übertragungsgeschwindigkeit von 21,6 Megabit auf 56 Kilobit pro Sekunde drosselte. […]
Das Landgericht Potsdam schloss sich der Auffassung des vzbv an, dass die Leistungseinschränkung den Kunden unangemessen benachteiligt und deshalb unwirksam ist. Die Richter sahen darin eine unzulässige Änderung der Hauptleistungspflicht. Die Formulierung „Datenvolumen unbegrenzt“ in den Geschäftsbedingungen des Unternehmens erwecke bei den Verbrauchern den Eindruck, dass der Tarif anders als andere Angebote eben keine Begrenzung der Internetnutzung enthalte. Die extreme Drosselung der Geschwindigkeit komme daher einer „Reduzierung der Leistung auf null gleich.“ Es sei heute selbstverständlich, auch über mobile Internetzugänge große Datenmengen wie Videos, Fotos und Musikdateien zu übertragen.
Anders als im Urteil kommuniziert Vodafone diese Leistungsgrenze auch nicht, so dass es für die Drosselung wirklich keine vertragliche Grundlage geben dürfte.
Wann darf Vodafone den GigaCube drosseln?
Vodafone benachteiligt den GigaCube tatsächlich etwas beim Speed, allerdings kommen diese Regelungen nur zum Tragen, wenn es eine Netzüberlastung gibt. Dann werden Smartphone bevorzugt behandelt und die GigaCube erst danach bedient. Das ist auch in den AGB von Vodafone so festgehalten – ist aber wirklich nur die absolute Ausnahme und kommt so gut wie nur vor.
Ein Mobilfunkanbieter darf Datenverbindungen unter bestimmten Umständen drosseln, allerdings sind dabei rechtliche und vertragliche Rahmenbedingungen zu beachten. Hier eine Zusammenfassung der besonderen Umstände, unter denen eine Drosselung zulässig ist, basierend auf geltendem Recht und den bereitgestellten Informationen:
- Netzwerkmanagement bei Überlastung:
- Anbieter dürfen die Geschwindigkeit temporär drosseln, um Netzüberlastungen zu vermeiden und eine gleichmäßige Verteilung der Bandbreite sicherzustellen. Dies geschieht häufig in Zeiten hohen Datenverkehrs, um allen Nutzern einen stabilen Zugang zu gewährleisten.
- Solche Maßnahmen müssen verhältnismäßig sein und dürfen nicht willkürlich oder diskriminierend angewendet werden.
- Missbrauch oder ungewöhnlich hoher Datenverbrauch:
- Wenn ein Nutzer das Netzwerk durch extrem hohen Datenverbrauch (z. B. durch große Downloads oder Torrents) übermäßig belastet, kann der Anbieter die Verbindung drosseln, um andere Kunden nicht zu beeinträchtigen. Dies fällt oft unter „Fair-Use-Mechaniken“.
- Einhaltung der Netzneutralität:
- In der EU gilt die Netzneutralitätsverordnung, die vorschreibt, dass Anbieter Datenverkehr gleich behandeln müssen. Eine Drosselung bestimmter Dienste (z. B. Streaming-Plattformen wie Netflix) ist nur unter Ausnahmen zulässig, etwa bei Netzwerküberlastung oder wenn der Nutzer ausdrücklich zugestimmt hat. Eine selektive Drosselung ohne triftigen Grund kann gegen die Netzneutralität verstoßen.
Unbegrenztes Datenvolumen: Wenn ein Anbieter mit „unbegrenztem Datenvolumen“ wirbt, ist eine drastische Drosselung (z. B. auf 56 kBit/s) unzulässig, da dies den Eindruck eines uneingeschränkten Tarifs erweckt. Das Landgericht Potsdam entschied 2016, dass solche Drosselungen die Kunden unangemessen benachteiligen, wenn sie die Nutzung praktisch unmöglich machen (Az. 2 O 148/14).
Transparenz: Alle Drosselungsregeln müssen klar und verständlich im Vertrag oder in den AGB angegeben sein. Klauseln, die dem Kunden einseitig Nachteile auferlegen (z. B. Drosselung ohne Mitbestimmung), können unwirksam sein.
Keine willkürliche Drosselung: Anbieter dürfen nicht ohne nachvollziehbaren Grund oder ohne vertragliche Grundlage drosseln, da dies gegen Verbraucherrechte verstößt.
Mobilfunkanbieter wie Vodafone dürfen drosseln zur Netzwerkstabilisierung oder bei Netzmissbrauch, sofern dies vertraglich klar geregelt ist. Werbung mit „unbegrenztem Datenvolumen“ verbietet jedoch drastische Drosselungen, die die Nutzung faktisch unmöglich machen. Transparenz und Netzneutralität sind entscheidende rechtliche Grenzen.
Der Vodafone GigaCube Homespot
Unsere Artikel zum Vodafone GigaCube
Der GigaCube ist der Homespot von Vodafone und mittlerweile in vielen Varianten zu bekommen. 5G wird natürlich unterstützt.
Ich beschäftige mich bereits seit 2006 mit dem Thema Telekommunikation und Mobilfunk und schreibe auf verschiedenen Webseite als freier Journalist zu diesen Bereichen. Darüber hinaus habe ich auch mehrere Bücher zum Thema Mobiles und Technik auf den Markt gebracht. Daher war es recht klar, dass ich auch das Thema Homespot auf die Agenda nehmen werden, denn die neuen Geräte samt Tarif sind vergleichsweise billige und flexible Alternativen zu bisherigen Datentarifen und machen das mobilen Surfen unterwegs deutlich einfacher. Fragen gerne in den Kommentaren stellen oder auch direkt – ich antworte in der Regel asap :) Mehr zu mir gibt es hier: Wer schreibt hier?
Ich bin aktuell von der Drosselung betroffen weil ich 2Tb genutzt habe… ich lade nicht am Stück Dinge ohne Ende runter, aber hin und wieder halt mehrere kleine Sachen oder auch mal ein AAA Spiel. Nebenbei noch streaming usw summiert sich dann innerhalb von 30 Tagen natürlich. In meinem Konto bei VF steht sogar drin das ich das DATENVOLUMEN verbraucht habe, was ich schon sehr schleierhaft finde wenn doch von unlimited gesprochen wird. Meine Verbindung ist nun noch 4 Tage lang limiert bis wieder die nächsten 30 Tage anfangen. Ich lade aktuell nur mit höchstens 5-6mbits runter. Das reicht zwar noch zum streamen oder was browsen, für mehr ist es aber nicht zu gebrauchen.
Vodafone Support ist überhaupt nicht hilfreich und nur unhöflich. Mir wird gesagt ich nicht „normal wäre“ (ja wurde mir so gesagt) das ich 2TB verbraucht habe bereits. Und das unlimited nicht heißt das man „bis zum Ende der Welt runterladen kann“ (auch wortwörtlich so vom Kundensupport mir gegenüber geschrieben worden).
Ich verstehe das zwar alles mit der „fair use“ Geschichte, aber ich lade ja nicht permanent am laufenden Band was runter sondern halt ab und zu – was sich aber eben aufsummiert.
Alles in Allem bin ich froh wenn ich evtl über die Bundesnetzargentur eine Sonderkündigung hinkrieg…