Der Kabelanschluss über das Festnetz ist in Deutschland immer noch die meist genutzt Form des Internet-Anschlusses. Aber es gibt auch immer mehr Menschen die nach Alternativen zu dieser Form des Breitbandanschlusses suchen.
Ein Homespot als Alternative zum Festnetzanschluss kann beispielsweise sinnvoll sein, wenn es in der Wohnung gar keinen Kabelanschluss gibt oder die angebotenen Geschwindigkeiten zu niedrig sind. Ein Homespot kann auch helfen, wenn man in einer Wohnanlage wohnt und diese zentral versorgt wird (was beispielsweise bei Wohnungsgenossenschaften oft der Fall ist). Dann kann man mit dem Homespot auch unabhängig vom Anbieter in der Anlage eine Internet-Versorgung einrichten. In dem Fall ist die mobile Nutzung von Unterwegs auch kein Kriterium, daher kommen als Homespot für zu Hause auch Modelle in Frage, die keine Akku haben und auf eine feste Adresse angemeldet sind.
Wichtig dabei: Fast kein Homespot bietet derzeit eine Festnetz-Rufnummer oder allgemein eine Rufnummer an. Die Geräte nutzen zwar Simkarten, sind aber nur für die Datenübertragung freigeschaltet. Man kann mit ihnen als weder anrufen noch angerufen werden oder SMS verschicken. Wer dies möchte, sollte zu einem normalen Telefonanschluss greifen. Die Gespräche über das Internet (beispielsweise über Skype oder andere Dienste) sind aber mit Homespot ohne Probleme möglich.
UPDATE: O2 hat die eigenen Homespot mittlerweile aufgerüstet und auch für Telefonie tauglich gemacht. Man bekommt dort eine Festnetznummer und kann auch Telefonieren und angerufen werden. Aktuell ist O2 aber der einzige Anbieter, der Telefonie und eine Rufnummer anbietet. Wem das wichtig ist, sollte also zum O2 Homespot greifen. Mehr dazu: Homespot mit Rufnummer
In diesem Artikel wollen wir darauf eingehen, welche Homespot in Deutschland als Alternative zum normalen Kabel-Internet sinnvoll sind und was man dabei beachten sollte. Den generellen Vergleich über alle Homespot Modelle gibt es hier. Homespot Vergleich
Inhaltsverzeichnis
Homespot für Zuhause: Anbieter & Angebote
Der Congstar Homepot nutzt das D1 Telekom Netz und bietet LTE bis 50Mbit/s. Es stehen 3 Tarife zur Auswahl. Diese können auch ohne Laufzeit gebucht werden. Der Internet Cube ist standortgebunden, ein Standortwechsel kostet 10 Euro. WLAN Router +2 Euro/Monat | 50GB Flat mit 50MBit/s für 20€ 150GB Flat mit 50Mbit/s für 30€ 300GB Flat mit 50Mbit/s für 40€ |
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Der O2 Homespot bietet viel und auch unbegrenztes Datenvolumen mit LTE und 5G Speed (bis 100MBit/s). Er ist der einzige WLAN Cube mit Rufnummer. Aktuell mit 12x20 Euro Rabatt auf die Grundgebühr. KEIN Anschlusspreis | unbegrenztes Datenvolumen mit 50 MBit/s für 34.99€ AKTION: 14.99 Euro in den ersten 12 Monaten!
unbegrenztes Datenvolumen mit 100 Mbit/s für 39.99€. AKTION: 19.99 Euro in den ersten 12 Monaten! |
zum O2 Homespot |
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Vodafone Gigacube |
Der Vodafone Gigacube nutzt das Vodafone Netz und kann bis zu 500Mbit/s schnell surfen. Für Vodafone Kunden ist der Monatspreis nochmal günstiger. Auch mit 5G Netz. Kaufpreis: 9,90 € +49,99 € Anschluss (einmalig) | 100GB Flat mit 500Mbit/s für 34.99€
200GB Flat mit 500Mbit/s für 44.99€ Unbegrenztes Datenvolumen mit 500Mbit/s für 64.99€ |
zum Vodafone GigaCube |
Telekom Speedbox Homespot |
Die Telekom bietet den Homespot unter dem Namen MagentaMobil Speedbox an und es gibt 100GB und unbegrenztes Datenvolumen mit 300MBit/s LTE. Man kann auch die Flex-Variate buchen. Dann gibt es keine feste Grundgebühr und man zahlt nur, wenn man auch Datenvolumen bucht. | 100GB Flat mit 300Mbit/s für 39.95€
200GB Flat mit 300Mbit/s für 54.95€
400GB Flat mit 300Mbit/s für 74.95€ |
zum Telekom Speedbox |
Als Alternative bieten alle Unternehmen auch normale Datentarife und Flat: Datentarife und Flat im Vergleich |
Für die Nutzung des Homespot als DSL Ersatz sind 3 Punkte wichtig:
- viel Datenvolumen zu einem günstigen Preis – im besten Fall natürlich unbegrenztes Datenvolumen, aber das gibt es nach wie vor bei den Homespot auf dem Markt eher selten
- schnelle Verbindungen, die wenn möglich mindestens so schnell sind wie normales Kabel-Internet – im besten Fall sogar schneller
- einfache Abrechnung – wenn man den Homespot dauerhaft zu Hause einsetzen will, ist es nicht wirklich sinnvoll, dann ständig nachladen zu müssen. Daher sind Prepaid Homespot für diese Nutzung weniger geeignet.
- einen Cube, der sich sehr einfach in das heimische Netzwerk integrierten lässt und sowohl WLAN als auch im besten Fall LAN Anschlüsse mitbringt. Die gute Nachricht ist dabei: alle Homespot auf dem Markt erfüllen aktuell diese Voraussetzung, so dass man zumindest bei diesem Thema keine Angebote ausschließen muss.
Die aktuellen Tests zu Homespot und GigaCubes sind dabei oft wenig hilfreich, da sie sich oft auf die reine Technik der Cubes beschränken und wenig auf die Tarife eingehen. Auch das genutzte Netze wird bei den Testergebnissen oft nicht beachtet. Weitere Hinweise haben wir hier zusammengestellt: LTE zu Hause | 5G zu Hause
Legt man diese Maßstäbe an, kristallisieren sich bei den oben genannten Angeboten an sich zwei Anbieter heraus. Die Homespot Angebote von Congstar bieten derzeit die besten Preise und das meiste Datenvolumen (bis zu 200GB im Monat). So viel Volumen bekommt man derzeit bei keinem anderen Anbieter – Congstar bietet also derzeit allgemein gesprochen den billigsten Homespot an. Vergleichbar viel Datenvolumen gibt es auch bei Vodafone. Bis zu 200GB stehen auch beim Vodafone GigaCube zur Verfügung. Dazu ist auch der Speed höher und man erreicht oft auch bereits deutlich höhere Geschwindigkeiten als bei normalen DSL. Allerdings liegt auch der Preis für den Vodafone Homespot deutlich höher als bei Congstar. Man zahlt also für den zusätzlichen Speed auch etwas mehr.
Wer sich unsicher ist, ob der Homespot wirklich eine gute Alternative für den DSL Anschluss zu Hause ist, sollte zu einem Angebot ohne Laufzeit und langer Vertragsbindung greifen. Congstar bietet die Tarife auch alle als Flex-Varianten an, die man monatlich kündigen kann – damit kann man dann auch gut testen. Prepaid Homespot gibt es derzeit leider auf dem Markt noch nicht (zumindest noch nicht online), daher hat man auf jeden Fall einen Vertrag, kann aber zumindest bei der Laufzeit auf kurze Bindungen setzen.
Congstar hat allerdings ein Nachteil, den man beachten sollte: Der Homespot des Unternehmens ist jeweils auf einen bestimmten Standort registriert und kann auch nur dort genutzt werden. Eine mobile Nutzung (beispielsweise im Wohnmobil) ist damit also nicht möglich. Wer den Homespot aber ohnehin nur zu Hause oder beispielsweise im Garten nutzen will, sollte damit keine größeren Probleme haben. Mittlerweile hat auch O2 die Homespot auf diese Weise umgestellt. Man kann die neueren Tarife des Unternehmens weiterhin nur offline buchen und dazu sind sie auf einen bestimmten Standort festgelegt. Man hat sich hier also Congstar angenähert.
O2 Homespot mit Rufnummer für mobiles Internet zu Hause
Wer nach einem Homespot mit Rufnummer sucht hat leider – wie oben bereits angedeutet – nicht viel Auswahl auf dem Markt. Die meisten Cubes sind reine Datenzugänge und haben daher keine eigene Nummer. Anrufe und SMS sind daher nicht möglich. Die Ausnahme dabei ist der O2 Homespot, denn dieser hat kostenlos direkt eine Festnetz-Nummer mit dabei. Die Tarife beinhalten mittlerweile eine Festnetz-Nummer und darüber können dann Telefonate geführt werden und man kann auch angerufen werden. Der O2 Homespot ist damit derzeit das einzige Angebot, dass auch eine Festnetz-Nummer bietet.
Das Unternehmen schreibt selbst dazu:
Zum 3. November wird der O2 HomeSpot fester Bestandteil des neuen O2 Zuhause-Angebots. Der 4G- / 5G-Router liefert Highspeed über das O2 Mobilfunknetz. Die Kundenzufriedenheit ist hoch: Nutzer schätzen vor allem die Einfachheit, da beim Start kein Besuch eines Technikers nötig ist und sie nach wenigen Schritten online sind. Neu ist, dass man mit dem O2 HomeSpot auch telefonieren kann: Kunden erhalten künftig eine Festnetznummer. Ihr Festnetztelefon können sie direkt am WLAN-Router anschließen. So wird der O2 HomeSpot zur vollwertigen Alternative zum klassischen Festnetzanschluss, zum Beispiel überall dort, wo keine schnelle festnetzbasierte Breitbandinfrastruktur verfügbar ist. O2 ist erste Anbieter, der die Trennung zwischen Festnetz- und Mobilfunktechnologien komplett aufhebt.
Die aktuellen O2 Homespot Tarife sind daher alle mit passender Rufnummer ausgestattet und das zum normalen Preis. Man zahlt für diese Rufnummer also keinen Aufpreis. Man kann auch eine bestehende Festnetz Nummer zum Cube portieren lassen, die Rufnummer-Mitnahme in einen O2 HomeSpot-Tarif ist also problemlos möglich.
Allerdings gibt es beim O2 Homespot auch einige Punkte, die man beachten sollte: zum Einen ist der Cube mit einer sehr strengen Verfügbarkeitsprüfung ausgestattet. Nur wenn an der Adresse guter Indoor LTE Empfang vorhanden ist, kann der Cube überhaupt gebucht werden. Man bucht den Cube dazu auch fest an eine bestimmte Adresse. An anderen Stellen kann der O2 Homespot daher nicht eingesetzt werden und hat dann dort keinen Empfang. Ein wirklicher mobiler Einsatz ist das also nicht.
Was ist mit der Telekom Speedbox?
Mittlerweile bietet auch die Telekom einen eigenen Homespot an, der unter dem Namen Telekom Speedbox vertrieben wird. Allerdings ist die Speedbox vergleichsweise teuer und bietet beispielsweise weniger Speed als der Homespot von Vodafone. Das heißt konkret, wer richtig viel Speed haben möchte, findet diesen beim Vodafone GigaCube für weniger Geld und wer eher einen preisgünstigen Homespot möchte, findet diesen eher bei Congstar. Der Telekom Homespot ist daher nur interessant, wenn man zwingend Telekom Netz nutzen will oder eventuell noch andere Tarife als die Speedbox bei der Telekom hat und daher dadurch Kombi-Vorteile bekommt.
Dazu hat die Speedbox in den großen Tarifen (mit teurem 5G Router) auch Zugriff auf die 5G Netzbereiche der Telekom. Wer mobiles Internet mit 5G nutzen möchte, hat also bei der Telekom eine Alternative, die es so bei Congstar nicht gibt (Vodafone bietet aber auch die 5G Nutzung an).
Lohnen sich 5G Homespot für Zuhause?
Bei vielen Anbieter bekommt man mittlerweile neben einem passende 5G Homespot auch bereits 5G Tarife mit dazu. Mit diesen kann man in den neuen 5G Mobilfunk-Netzen surfen, die es bereits bei Telekom, Vodafone und auch bei O2 gibt. Allerdings konzentriert sich der Aufbau oft noch auf die größeren Städte. Nur die Telekom hat bereits eine etwas umfassendere Netzabdeckung im 5G Bereich. Vor einer Entscheidung für 5G Technik sollte man daher auf jeden Fall prüfen, ob die Netze in der eigenen Region dieses Update bereits unterstützen. Das ist in der Regel auf den Netzausbau Karten des jeweiligen Anbieters kostenfrei möglich.
Daneben sollte man auch beachten, dass 5G meistens noch teurer ist. Sowohl die monatlichen Kosten als auch der Kaufpreis für den 5G Router liegen meistens deutlich über den Preise für 4G Technik. Der Aufpreis lohnt sich nur, wenn man wirklich viel und intensiv surft. In fast allen anderen Fällen sind LTE und 4G Geräte ebenso gut und nur unwesentlich langsamer im praktischen Einsatz.
Ich beschäftige mich bereits seit 2006 mit dem Thema Telekommunikation und Mobilfunk und schreibe auf verschiedenen Webseite als freier Journalist zu diesen Bereichen. Darüber hinaus habe ich auch mehrere Bücher zum Thema Mobiles und Technik auf den Markt gebracht. Daher war es recht klar, dass ich auch das Thema Homespot auf die Agenda nehmen werden, denn die neuen Geräte samt Tarif sind vergleichsweise billige und flexible Alternativen zu bisherigen Datentarifen und machen das mobilen Surfen unterwegs deutlich einfacher. Fragen gerne in den Kommentaren stellen oder auch direkt – ich antworte in der Regel asap :) Mehr zu mir gibt es hier: Wer schreibt hier?