Internet über Mobilfunk – sogenannte Homespot‑Lösungen – sind längst eine ernstzunehmende Alternative zu DSL, Kabel oder Glasfaser. Sie eignen sich besonders für Haushalte ohne Festnetzanschluss, für Regionen mit schwacher Festnetz‑Breitbandversorgung oder für Nutzer, die eine flexible, kurzfristig kündbare Lösung suchen. Zwei aktuelle Angebote im Telefónica‑Netz sind der O₂ Homespot und das seit 25. September 2025 erhältliche ALDI Talk Zuhause. Beide setzen auf LTE und 5G, unterscheiden sich jedoch in Tarifstruktur, Leistungsumfang und Zielgruppe.
Technisches Prinzip
Sowohl O2 Homespot als auch ALDI Talk Zuhause basieren auf einer Daten‑SIM, die in einem stationären oder mobilen Router betrieben wird. Der Router stellt über Mobilfunk die Internetverbindung her und verteilt diese per WLAN oder LAN an Endgeräte. Die tatsächliche Geschwindigkeit hängt vom Netzausbau, der Netzlast und der eingesetzten Hardware ab.
O2 Homespot
Der O2 Homespot ist ein Postpaid‑Produkt mit wahlweise 24‑Monats‑Vertrag oder monatlich kündbarer Flex‑Variante. Er bietet unbegrenztes Datenvolumen im 4G/5G‑Netz, die Geschwindigkeit ist je nach Tarif auf 50, 100 oder 500 Mbit/s im Download begrenzt. Die Preise beginnen bei rund 34,99 € pro Monat (50 Mbit/s‑Variante) und steigen je nach Speed‑Option. Im Gegensatz zu ALDI Talk ist der O₂ Homespot in der Regel standortgebunden – die Nutzung ist auf die bei Vertragsabschluss angegebene Adresse beschränkt. Optional kann eine Festnetz‑Telefonie‑Flatrate hinzugebucht werden, was ihn zu einem vollwertigen Festnetzersatz macht. Die Hardware (z. B. 5G‑Router) wird gemietet oder gekauft.
Die maximale Geschwindigkeit beträgt 100 Mbit/s im Download und 25 Mbit/s im Upload. Nach Verbrauch des Volumens wird auf 64 kbit/s gedrosselt. EU‑Roaming ist im Rahmen der Fair‑Use‑Regelung enthalten. ALDI bietet passende Router an: einen stationären 5G‑Router (99,99 €) oder einen mobilen LTE‑Router mit Akku (29,99 €). Vorteil ist die hohe Flexibilität: Tarife können pausiert oder gewechselt werden, es gibt keine Mindestlaufzeit.
Zielgruppen und Einsatzszenarien
ALDI Talk Zuhause richtet sich an Nutzer mit mittlerem bis hohem, aber nicht unbegrenztem Datenbedarf, die Wert auf Flexibilität und niedrige Einstiegskosten legen. Ideal für temporäre Wohnsitze, Ferienwohnungen, Studenten oder als Übergangslösung. Auch Nutzer mit Bonitätsproblemen können den ALDI Homespot nutzen, denn es gibt keine Schufa-Abfrage zum Cube.
O₂ Homespot ist für Haushalte mit dauerhaft hohem Datenverbrauch geeignet, die eine Festnetz‑ähnliche Lösung mit unbegrenztem Volumen suchen und bereit sind, einen höheren monatlichen Preis zu zahlen.
Kostenstruktur
ALDI Talk punktet mit niedrigen Grundkosten und einem Router ohne Vertragsbindung, allerdings ist das Datenvolumen begrenzt. O2 bietet unbegrenztes Volumen, verlangt dafür aber höhere monatliche Gebühren und meist eine Vertragsbindung. Vergleicht man die Homespot, gibt es also schon deutliche Unterschiede. O2 ist näher an einem normalen Internet-Anschluss, ALDI Talk Zuhause eher die mobile Lösung.
Der größte Unterschied liegt im Datenvolumen (begrenzt vs. unbegrenzt) und in der Flexibilität (Prepaid vs. Vertrag). Bei der Geschwindigkeit sind beide im Alltag durch das Netz limitiert, O₂ bietet jedoch in der Spitze höhere Tarifoptionen.
Vergleichstabelle O2 Homespot vs. ALDI Talk Zuhause
unbegrenztes Datenvolumen mit 50MBit/s LTE/5G, Standortbegrenzung, 100 Euro Rabatt
34.99€ / Monat
24 Monate Laufzeit
kein Kaufpreis + 4.99€/Monat Router
unlimitiertes Datenvolumen
50MBit/s LTE-Speed
O2 my Home M
unbegrenztes Datenvolumen, 100MBit/s LTE/5G, Standortbegrenzung, 100 Euro Rabatt
39.99€ / Monat
24 Monate Laufzeit
kein Kaufpreis + 4.99€/Monat Router
unlimitiertes Datenvolumen
100MBit/s LTE/5G-Speed
Unsere Empfehlung
Die Wahl zwischen O₂ Homespot und ALDI Talk Zuhause hängt stark vom Nutzungsprofil ab. Wer maximale Flexibilität, niedrige Einstiegskosten und keine Vertragsbindung möchte, findet in ALDI Talk Zuhause eine attraktive Lösung – muss aber mit begrenztem Datenvolumen leben. Wer hingegen dauerhaft unbegrenzt surfen will und bereit ist, dafür mehr zu zahlen und sich ggf. vertraglich zu binden, ist mit dem O₂ Homespot besser bedient. Beide Angebote profitieren vom gleichen Netz, unterscheiden sich jedoch klar in Preisstruktur, Volumenpolitik und Einsatzflexibilität.
Ich beschäftige mich bereits seit 2006 mit dem Thema Telekommunikation und Mobilfunk und schreibe auf verschiedenen Webseite als freier Journalist zu diesen Bereichen. Darüber hinaus habe ich auch mehrere Bücher zum Thema Mobiles und Technik auf den Markt gebracht. Daher war es recht klar, dass ich auch das Thema Homespot auf die Agenda nehmen werden, denn die neuen Geräte samt Tarif sind vergleichsweise billige und flexible Alternativen zu bisherigen Datentarifen und machen das mobilen Surfen unterwegs deutlich einfacher. Fragen gerne in den Kommentaren stellen oder auch direkt – ich antworte in der Regel asap :) Mehr zu mir gibt es hier: Wer schreibt hier?
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Homespot
Netzabdeckung prüfen
Datentarife und WLAN Router funktionieren dann am besten, wenn das Mobilfunk-Netz möglichst gut vor Ort ausgebaut ist. Den aktuellen Stand des Ausbaus kann man auf den Netzausbaukarten der Betreiber prüfen: